Amphetamin / Speed / Amphe – Bekannter, verbotener Upper (Substanzinfo)

Amphetamin (engl. Amphetamine, Speed, Pep) ist eine stimulierende und euphorisierende Stimulanz der zu Amphetamin / Dextroamphetaminden Phenethylaminen zählt und der in der europäischen Drogenkultur wohl verbreitetste Upper.

Er wurde 1887 erstmals synthetisiert und ist seit einigen Jahrzehnten später ein häufig verschriebenes Arzneimittel, das gegen Asthma, Narkolepsie, AD(H)S & viele weitere Krankheiten eingesetzt wird / wurde.
Amphetamin ist nahe mit Ephedrin und den körpereigenen Stoffen Adrenalin & Noradrenalin verwandt.

Es gibt zwei verschiedene Amphetamin Isomere namens Dextroamphetamin / Dexamphetamin / D-Amphetamin und Levamphetamin / L-Amphetamin, welche unterschiedliche Potenzen & unterschiedliche Wirkungen aufweisen. Dextroamphetamin ist potenter & viel stärker psychoaktiv als L-Amphetamin, Levoamphetamin wirkt stärker körperlich & weniger psychisch als D-Amphetamin.
Auf dem Schwarzmarkt verkauftes Amphetamin ist normalerweise ein Gemisch beider Isomere, also das Racemat.
Speed ist üblicherweise sehr stark gestrecktes Amphetamin, dessen Wirkstoffgehalt enorm schwankt und dem oft auch andere psychoaktive Stoffe beigemischt wurden.

Amphetamin ist die Grundlage vieler anderer Upper und Empathogene wie bspw. MDMA, Methamphetamin und Cathinonen (3-MMC, 4-MMC etc.). Diese Substanzen zählen alle zu den Amphetaminen, Cathinone sind eine Unterkategorie dieser.

Wegen der recht hohen Suchtgefahr & den möglichen psychischen & körperlichen Schäden die durch zu häufigen Speed Konsum auftreten ist Amphetamin in vielen Ländern weltweit illegal, auch in Deutschland. Mehr dazu bei der Überschrift “Rechtslage von Amphetamin”!
Dennoch wird dieser Upper nach wie vor von verschiedenen Militärdiensten international zur Leistungssteigerung (Doping) im Krieg verwendet.

Amphetamin liegt normalerweise als Salz vor, meist als Sulfat oder Saccharat, seltener als Hdrochlorid, Aspartat oder Phosphat.
Amphetamin Base ist instabil und zerfällt recht schnell, weshalb diese Form nicht praktisch ist & Base nicht oder extrem selten verkauft wird.
Einige Menschen denken Speed Paste wäre Amphetamin Base, dies ist jedoch nicht der Fall. Es handelt sich hier um mit Phenylaceton oder Isopropylalkohol gestrecktem Amphetamin Salz (siehe die Überschrift Streckmittel & Reinheitsgrad von Speed)

Andere Namen: Amphetamin, Amphetamine (engl.), Amfetamin, Speed, Amphe, Amph, Amp, Pep, Paste, Geschwindigkeit, Steffi, DL-Amphetamin, DL-1-Phenylpropan-2-amin, (±)-1-Phenylpropan-2-amin, α-methylphenethylamin, α-methylphenethylamine (engl.), α-Methylbenzenethanamin, α-Methylbenzenethanamine (engl.), α-Methylphenethylamin, α-Methylphenethylamine (engl.), 1-Phenyl-2-aminopropan, 1-Phenyl-2-aminopropane (engl.), Phenylisopropylamin, Phenylisopropylamine (engl.), β-Phenylisopropylamin, β-Phenylisopropylamine (engl.), β-Aminopropylbenzen, β-Aminopropylbenzene (engl.), Desoxynorephedrin, Desoxynorephedrine (engl.), Adderall, Addys / Addies (engl.)

IUPAC: (±)-1-Phenylpropan-2-amin, (±)-1-Phenylpropan-2-amine (engl.), (±)-1-Phenylpropan-2-ylazan (alte IUPAC), (±)-1-Phenylpropan-2-ylazane (alte IUPAC, engl.)

Summenformel: C9H13N

Molekulare Masse: 135,21 g/mol

Siedepunkt: 200-203°C

 

Wirkung von Amphetamin

Die hier angegebenen Wirkungen und Nebenwirkungen sind alle sehr subjektiv und werden von jeder Person unterschiedlich wahrgenommen.
Sie müssen nicht alle immer auftreten und es kann noch weitere, unerwähnte Wirkungen geben. (Dann würden wir uns über ein Kommentar hierzu freuen!)
Diese Listen sollen nicht als Garantie, sondern als Orientierungshilfe dienen.

  • Stimulation (Aufputschend, wachmachend) – Dies ist die Hauptwirkung der Substanz.
  • Appetitzügelnd – Weshalb Amphetamin auch als Appetitzügler verschrieben wurde / selten noch wird. Ist jedoch nicht sonderlich effektiv, da sich der Körper die durch die Appetitzügelung entzogenen Nährstoffe normalerweise in den Tagen nach der Amphetamin-Wirkung wieder holt & der Hunger & Appetit deswegen deutlich gesteigert ist.
  • Konzentrations- und Leistungssteigerung – In höheren Dosierungen wirkt es jedoch oft gegenteilig.
  • Weniger / fokussiertere Gedanken
  • Aphrodisierend – Steigerung der sexuellen Lust und Verzögerung des Orgasmus
  • Gesteigerter Rededrang – Ein sogenannter “Laberflash”
  • Euphorisch – Amphetamin löst nicht bei allen Menschen Euphorie aus, normalerweise auch erst in höheren Dosierungen. Die Art der Euphorie ist eher subtil und deutlich geringer als bspw. bei MDMA oder Kokain.
  • Gesteigertes Selbstbewusstsein – Dieser Effekt ist ebenfalls deutlich geringer als bei Kokain.
  • Verbesserte Wahrnehmung von Musik

Menschen mit AD(H)S empfinden die Wirkung des Amphetamin recht gegenteilig, sie werden nicht aufgeputschter und wacher sondern eher entspannend / beruhigend.
Die Gedanken werden fokussierter & weniger abschweifend.

Unerfahrene Menschen die diese Substanz noch nie einnahmen stellen sich die Wirkung von Speed meist anders vor, als sie tatsächlich ist.
Auch wenn die erste Assoziation bei vielen Partydroge ist, wirkt Amphetamin eigentlich nicht sonderlich berauschend & spaßig, sondern hauptsächlich wachmachend.
Die Gedankengänge werden nicht so sehr verändert wie bei vielen anderen psychoaktiven Substanzen (wie Cannabis, MDMA, LSD), man fühlt sich recht klar und bei moderaten Dosierungen merken andere Menschen den Rausch normalerweise nicht.

Erst in hohen Dosierungen kommt es zu einer “druffigen”, also berauschenden / stark verändernden Wirkung.
Euphorie & Partystimmung empfinden bei weitem nicht alle Speed Konsumenten. Amphetamin ist deutlich weniger euphorisch als Kokain, MDMA, Mephedron oder 3-MMC.

Man sollte keine zu hohen Erwartungen an die Wirkung haben. Besser man erwartet nicht, stark berauscht zu sein und in Euphorie / Ekstase zu gelangen, sonst wird man vermutlich enttäuscht sein.

Amphetamin ist eher eine Leistungs- / Arbeitsdroge, auch wenn einige Menschen sie auch zum Feiern einsetzen & dies sehr mögen.
Es macht zuverlässig wach, theoretisch könnte man mehrere Tage wach sein, dies ist jedoch psychisch & körperlich sehr schädlich und es kommt zu Halluzinationen, psychotischen Episoden etc.

Die spaßige Wirkung wird mit steigender Toleranz / zu häufigem Konsum deutlich verringert. Menschen welche Amphetamin täglich einnehmen verspüren oftmals kaum mehr Spaß während des Rausches.

 

Levoamphetamin / Levamphetamin vs. Dextroamphetamin / D-Amphetamin – Wirkunterschiede

Dextroamphetamin & Levoamphetamin

Levoamphetamin / L-Amphetamin wirkt hauptsächlich körperlich und nur leicht psychoaktiv (laut manchen Quellen sogar gar nicht psychoaktiv).
Es löst stärkere körperliche Nebenwirkungen / Wirkungen als Dextroamphetamin aus, bspw. Zittern, Herzrasen, Gefäßverengung etc.
Aus diesem Grund wird oft reines Dextroamphetamin anstatt des Racemat verschrieben. Das reine D-Amphetamin ist jedoch wegen der aufwendigeren Synthetisierung (da das Levamphetamin heraus gefiltert werden muss) teurer und auf dem Schwarzmarkt nicht oder nur selten erhältlich.

Die Harbwertszeit von Dextroamphetamin ist mit 12 Stunden eine Stunde geringer als die des L-Amphetamin (mit 13 Stunden).
Außerdem ist der Wirkeintritt bei D-Amphetamin langsamer als bei Levoamphetamin (und dadurch auch langsamer als beim Amphetamin Racemat).

 

Amphetamin Nebenwirkungen und Risiken

  • Abhängigkeitspotential vorhanden – Das psychische Suchtpotential von Amphetamin ist recht hoch, weshalb man mindestens 2 Wochen Pause zwischen jedem Konsum einhalten muss um eine Abhängigkeit zu verhindern.
  • Starke Schäden bei einer Abhängigkeit – Wird Amphetamin längere Zeit täglich eingenommen kommt es u.a. leicht zu einer Psychose / Angststörung / Paranoia, zum Abbau der Muskulatur, starkem Gewichtsverlust, zu Nierenversagen, Schlaganfällen, Herzinfarkten & anderen Herz-Problemen.
  • Sehr unangenehmer Kater & Comedown (zu deutsch Runterkommen) – Wenn hoch dosiert oder oft nachgelegt wird, wird der Kater am nächsten Tag und das Runterkommen wenn die Wirkung abflacht deutlich unangenehmer
  • Entzugssymptome – Bei täglichem Konsum über mehrere Wochen hinweg kommt es zu einem heftigen Entzug, der psychisch extrem unangenehm ist. Entzugssymptome sind bspw. Müdigkeit, Trägheit, Depression, Zittern, Appetitlosigkeit…
  • Dehydration
  • Steigerung des Blutdrucks
  • Unterdrückung der Körperfunktionen (z.B. Harndrang, Hunger & Durst)
  • Übelkeit & Magenprobleme – Erst recht bei höheren Dosierungen, regelmäßigem Konsum oder wenn oft nachgelegt wird.
  • Paranoia & psychotische Phasen (“Drogenpsychose”) möglich, vor allem bei Überdosierung & regelmäßigem Konsum – Eine durch regelmäßigen, hochdosierten Upper Konsum ausgelöste Psychose tritt recht häufig ein und laut einer Studie können sich 5-15% der betroffenen Personen nie komplett von ihrer Krankheit erholen (d.h. haben bis an ihr Lebensende noch hin und wieder psychotische Symptome).
    Dementsprechend vorsichtig ist mit Uppern umzugehen – zu häufiger, exzessiver Konsum wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit heftige Probleme verursachen!
  • Craving, also Gier nach der Substanz (Deswegen wird oft nachgelegt)
  • Kalte Hände & Füße
  • Erweiterung der Pupillen
  • Sexuelle Dysfunktion möglich
  • Neurotoxizität / Kardiotoxizität – Also Hirnschädigung / Herzschädigung bei zu hoher Dosierung / zu häufigem Konsum möglich. Die Neurotoxizität ist nicht
  • Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktion)
  • Kreislaufkollaps – kann bei einer Überdosis auftreten
  • Herzrasen & gesteigertes Herzinfarkt Risiko – Wird Amphetamin (oder andere Upper) zu häufig eingenommen wird das Herzinfarkt Risiko deutlich erhöht.
  • Zähneknirschen und Kieferkrämpfe (“kiefern”, “Kieferkicks”, “Mundgulasch”)
  • Schädigung der Nasenschleimhaut & Nasenscheidewand – tritt auf wenn Amphetamin häufig nasal konsumiert wird, weshalb der orale Konsum bei regelmäßiger Einnahme viel geeigneter ist.
  • Kurzatmigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Unangenehmer Körper- und Mundgeruch – tritt vor allem beim Konsum von höheren Dosierungen auf.
  • Unangenehmer Bodyload (“aufgeladenes” Körpergefühl) – Vor allem bei hohen Dosierungen
  • Häufiger Amphetamin-Konsum soll das Risiko an Morbus Parkinson zu erkranken deutlich erhöhen

Um der Dehydration entgegen zu wirken und eine Beschädigung der Nieren zu verhindern muss genug getrunken werden (etwa 250-500ml Wasser pro Stunde)! Zu viel trinken ist jedoch ebenso schädlich.

Die regelmäßige oder gar tägliche Einnahme von Amphetamin & anderen ähnlichen Uppern ist enorm schädlich & führt fast immer zu starken psychischen und/oder körperlichen Problemen.
Man sollte mindestens zwei, besser vier Wochen Pause zwischen jedem Konsum einhalten, wenn man eine Sucht verhindern will.
Wie suchterzeugend dieser Stoff ist hängt stark von der Person & deren psychischer Verfassung und sozialem Umfeld ab.

Bei Überdosierung kann Amphetamin zum Todef ühren, jährlich sterben in Deutschland etwa 20 Menschen am Monokonsum dieser Substanz und etwa 50 Menschen am Mischkonsum anderer Substanzen mit Amphetamin.

Je seltener man nachlegt & vernünftiger man dosiert desto geringer fallen die Nebenwirkungen aus.
Mehrere Tage hinter einander Speed einzunehmen (wie es in der Drogenszene recht üblich ist) ist sehr schädlich & erhöht die Neuro- & Kardiotoxizität enorm.
Viel vernünftiger ist es, maximal an einem Tag Amphetamin zu nehmen & dann die Pause einzuhalten.

Man sollte Amphetamin auf keinen Fall als Dopingmittel im Sport einsetzen, da der Körper aufgeheizt wird und es zu Kreislauf- & Herzproblemen kommen kann.

 

Konsumformen / Applikationswege

Wird Speed zu Rauschzwecken konsumiert wird es meistens nasal eingenommen, also geschnupft / gezogen. Die Wirkung setzt so schneller ein & man muss niedriger dosieren.

Nasaler Konsum ist sehr schädlich für die Nasenschleimhaut und löst ein mehr oder minder starkes Brennen aus.
Amphetaminabhängige die häufig konsumieren sollten auf den oralen Konsum umsteigen um das Auflösen der Nasenscheidewand zu verhindern!

Oraler Konsum ist die für den medizinischen Zweck übliche Konsumform.Amphetamin 3D Molekül
Hier tritt die Wirkung etwas später ein, man muss etwas höher dosieren und es kann zu Übelkeit / einer Reizung der Magenschleimhaut kommen.
Dennoch ist das Schlucken des Wirkstoffes weniger schädlich als das Ziehen. Am besten man füllt das Speed-Pulver in eine Leerkapsel ein oder man bastelt sich mit einer Lage Taschentuch eine “Bombe” (Szenename für kleines, schluckbares Taschentuch-Päckchen mit einer Drogendosis).

Auch der intravenöse Konsum ist möglich, jedoch sehr schädlich für die Venen und es besteht ein höheres Abhängigkeitspotential. Die Wirkung setzt sofort ein & man muss niedriger dosieren.
Vom Injezieren von psychoaktiven Substanzen ist dringend abzuraten, Abszesse oder gar Amputationen geschehen oft!

Amphetamin inhalativ einnehmen (also verdampfen / rauchen) funktioniert nicht und ist enorm schädlich für die Lunge, es entstehen karzinogene (krebserregende) Stoffe.
Es wird wenn dann nur eine leichte Wirkung verspürt, oder gar keine. Vom Speed rauchen ist dringendst abzuraten!

Amphetamin rektal (also anal) einnehmen ist ebenso möglich, jedoch unnötig da die Bioverfügbarkeit oral hoch genug ist. Die Darmschleimhaut kann beschädigt werden.

 

Letale Dosis & Toxizität

Die LD0, also niedrigste bekannte letale Dosis beim Menschen beträgt 1,3mg/kg, bei 75kg Körpergewicht sind dies etwa 100mg reines Amphetamin.
Toleranz kann die letale Dosis enorm erhöhen, manche Menschen benötigen Einzeldosierungen von 1000mg Amphetamin zu medizinischen Zwecken.

 

Amphetamin Dosis / Dosierung

Diese Dosisangaben sind nur eine ungefähre Orientierungshilfe, die aus Konsumentenberichten abgeleitet wurden.
Es muss mit einem Allergietest und einer sehr niedrigen Dosis begonnen werden!
Mehr Safer Use Regeln findet ihr hier.

Die Dosis bezieht sich auf das reine Amphetamin Racemat.
Speed ist häufig sehr stark gestreckt und kann 0-99% Amphetamin enthalten, weshalb man unbedingt mit einer niedrigen Dosis beginnen sollte!

Oral:

  • Erste Effekte ab: 5-15mg
  • Leichte Wirkung: 10-25mg
  • Normal: 25-45mg
  • Starke Wirkung: 35-60mg
  • Sehr starke Wirkung: 50mg+

Nasal:

  • Erste Effekte ab: 4-10mg
  • Leichte Wirkung: 8-20mg
  • Normal: 15-35mg
  • Starke Wirkung: 30-50mg
  • Sehr starke Wirkung: 45mg+

 

Amphetamin Wirkzeit

Oral:

  • Wirkungseintritt nach: 15-60 Minuten
  • Hauptwirkung: 6-10 Stunden
  • Davon Peak: 3-6 Stunden
  • Afterglow: 5-48 Stunden

Nasal:

  • Wirkungseintritt nach: 1-5 Minuten
  • Hauptwirkung: 3-6 Stunden
  • Davon Peak: 1-2 Stunden
  • Afterglow: 5-48 Stunden

 

Amphetamin Halbwertszeit

Die HwZ von Dextroamphetamin beträgt etwa 10-12, die des Levamphetamin etwa 12-13 Stunden.
Somit dauert es bei der Einnahme einer normalen Dosierung etwa drei Tage bis nur noch 1% der Menge die eingenommen wurde im Körper vorhanden ist.

Bei der Einnahme einer hohen Dosis kann die Wirkung also sogar noch zwei Tage nach der letzten Einnahme wirksam sein!

 

Rechtsstatus von Amphetamin

In Deutschland unterliegt das Racemat Amphetamin (also das Gemisch aus L- und D-Amphetamin) so wie reines Dextroamphetamin der Anlage III des BtMG und ist damit verkehrs- und verschreibungsfähig (auf BtM Rezept).
Das Levoamphetamin unterliegt der Anlage II des Betäubungsmittelgesetzes und ist damit verkehrs-, jedoch nicht verschreibungsfähig.

Medizinisch dürfen innerhalb von 30 Tagen maximal 600mg Amphetamin Racemat oder 600mg Dextroamphetamin verschrieben werden, diese Grenze darf bei einer länger anhaltenden Medikation (wegen der Toleranzentwicklung) erhöht werden.

In Österreich unterliegt Amphetamin dem Suchtmittelgesetz und darf auf Suchtgiftrezept verschrieben werden, ohne Höchstmenge.

Ebenfalls illegal ist es u.a. in Australien, Kanada, den USA, Neuseeland, Großbritannien und allen anderen Ländern die der UN angehören.

 

Toleranzentwicklung

Die Toleranzentwicklung erfolgt wie bei anderen Amphetaminen & Cathinonen mit ähnlichem Wirkmechanismus auch.
Nach jeder Einnahme bildet sich eine Toleranz die nach etwa 7-10 Tagen wieder auf Null reduziert sein sollte. Bei der Einnahme höherer Dosierungen / häufigem Nachlegen kann die Toleranz auch deutlich länger anhalten!

Wird Amphetamin mehrmals in einem kurzen Zeitraum eingenommen kommt es zu einer starken Toleranzentwicklung die mehrere Wochen vorhanden bleibt!

Es gibt außerdem eine Kreuztoleranz mit allen anderen dopaminergen und noradrenergen Uppern.

 

Amphetamin Pharmakologie

Der Wirkmechanismus von Amphetamin ist hauptsächlich eine Dopamin- und Noradrenalin-Ausschüttung, mit dem Verhältnis 3,5:1 – Noradrenalin:Dopamin.
Serotonin wird hingegen so gut wie nicht ausgeschüttet.

Dies erklärt die hauptsächlich stimulierende, wenig euphorische Wirkung des Amphetamin.

Im Körper wird Amphetamin durch das Cytochorom-P450-Isoenzym 2D6 in der Leber verstoffwechselt, dabei entsteht eine Säure welche durch den Urin ausgeschiedet wird. Je sauerer der Urin desto schneller wird sie ausgeschieden, aus diesem Grund wirkt Amphetamin etwas weniger lang wenn Saft mit viel Fruchtsäure o.ä. getrunken wird.

 

Streckmittel & Reinheitsgehalt von Speed

Reines Amphetamin erhält man auf dem Schwarzmarkt so gut wie nie. Tatsächlich wird Speed fast immer Streckmittel untergemischt, um das Gewicht (manchmal auch die Wirkung) zu erhöhen und so einen höheren Gewinn erzielen zu können.
Sind die Amphetamin-Händler unerfahren / haben keine Kenntnisse zur Pharmakologie / Chemie können extrem schädliche oder gefährliche Stoffe beigemengt werden.
So ist das zerbröseln & hinzugeben von Koffein-Tabletten üblich, die Tablettenfüllstoffe können sich beim nasalen Konsum in der Nase oder gar Lunge absetzen und (wird das verstreckte Speed häufiger eingenommen) ernsthafte Schäden verusachen.
Koffein & Amphetamin ist desweiteren eine stark kreislauf- und herzbelastende Kombination, die auch die Neurotoxizität & den Kater danach verstärken kann. Koffein ist das wohl häufigste psychoaktive Streckmittel in Speed.

Einige Menschen sind die Mischung Amphetamin & Koffein gewohnt und halten nicht mit Koffein verstrecktes Speed teils sogar für qualitativ schlechter / weniger stark, da es nicht so stark “flashend” und aufputschend wirkt.
Amphetamin ist eine eher sanfte, klare Substanz (richtig dosiert), eine stark berauschende Wirkung ist eigentlich nicht zu erwarten und kann auf Streckmittel hindeuten.

Laut Drug-Checking Ergebnissen enthalten 81% aller Speed-Proben 2014 in der Schweiz ein psychoaktives (wirksames) Streckmittel.
Der durchschnitts Amphetamingehalt in allen 2015 in der Schweiz getesteten Proben ist 44,3% des Sulfat.
Das häufigste Streckmittel ist wie gesagt Koffein, oft kommen Syntheserückstände (bspw. das psychoaktive DPIA) vor, über deren Risiken noch nichts bekannt ist.
Phenylaceton findet sich ebenso sehr oft im Speed, da es erstens ein Synthese-Grundstoff ist und zweitens oft zum Strecken sogenannter “Amphetamin Paste” benutzt wird. Phenylaceton ist toxisch, sehr reizend für die Schleimhäute und leicht entzündlich. Aus diesem Grund muss feuchte Speed Paste unbedingt sorgsam getrocknet werden bevor man es konsumiert, es sollte dann verdampfen!
Isopropylalkohol wird ebenso zum Strecken von Paste benutzt und ist toxischer als Ethanol.

Außerdem finden sich manchmal Research Chemicals und andere unbekanntere psychoaktive Substanzen im Speed, meist um die Wirkung des Amphetamin zu verstärken, selten ersetzen sie das Amphetamin auch komplett, man kauft also eigentlich eine stark gestreckte, unbekannte Designerdroge mit potentiell enormen Gefahren.
Beispiele hierfür sind 4-Methyl-amphetamin, 4-FA, 2-FA, 2-FMA, 2-MMC, 3-FPM, a-PVP, 4F-MPH oder Ethylphenidat.

Chemisch erfahrene Menschen können ihr Speed mit Aceton, Isopropanol & anderen Lösemitteln waschen. Hierzu veröffentlichen wir vielleicht einen Artikel, den wir hier verlinken werden. Dies würde jetzt den Rahmen sprengen.

 

Reaktionen auf Testing Kits

Um zu erkennen, ob es sich bei einer Substanz tatsächlich um die gewünschte Droge handelt, sollte man sie mit Drogen-Test-Kits überprüfen.
Hierbei handelt es sich um eine Mischung verschiedener Chemikalien, die eine deutlich erkennbare Reaktion zeigen, wenn sie mit bestimmten Substanzen in Berührung kommen.

Diese Drogentest Kits kann man sich auf verschiedenen Seiten bestellen, darunter auf Azarius, Amazon oder Ebay.

Doch Vorsicht: Wenn man sich einen einzigen Test kauft (bspw. den Marquis Reagent) kann dies noch längst keine verlässlichen Ergebnisse zur Identität einer Substanz liefern.
In den Zeiten von Research Chemcials / neuen psychoaktiven Substanzen kann es sich ja um etliche verschiedene, teils sehr nah mit einander verwandte Drogen handeln, auf die viele Tests identisch reagieren werden, sodass man nicht sicher sein kann, ob man nun die eine oder die andere Substanz vor sich hat.
Um eine höhere Sicherheit zu haben, muss man (wenn man nicht die Möglichkeit hat, seine Drogen von einem professionellem Labor testen zu lassen) verschiedene Drogentests verwenden und die Ergebnisse dann genau analysieren.

Auch dies bietet noch keine hundertprozentige Sicherheit, es ist aber deutlich besser, als einfach auf die Angaben des Verkäufers zu vertrauen!

Der Marquis Reagent reagiert auf Amphetamin mit einer stark rötlich-orangenen bis dunkel rötlichen Verfärbung, beim Mandelin Reagent mit einer blau-grünen bzw. türkisen Verfärbung, der Froehde Reagent ohne oder mit einer rötlichen Verfärbung.

 

Löslichkeit von Amphetamin

Amphetamin ist gut löslich in Ethanol, Methanol und Diethylether.

In Wasser löst es sich eher schlecht.

 

Mischkonsum und gefährliche Kombinationen

Mischkonsum ist grundsätzlich eine drastische Erhöhung der Gefahr.

Über jede einzelne Kombination muss sich vorher genauestens informiert und Erfahrungsberichte gesucht werden, da es immer gefährliche Wechselwirkungen geben kann.

  • Andere Stimulanzien: Der Mischkonsum von verschiedenen Stimulanzien ist potentiell sehr gefährlich, da der Blutdruck und die Herzfrequenz stark erhöht und auch die Nebenwirkungen wie Dehydration verstärkt werden.
    Die Wirkung kann sich unvorhersehbar potenzieren und es kann gefährliche Wechselwirkungen (wie starke Neurotoxizität oder ein Serotonin-Syndrom) geben, man muss sich also genauestens über jede einzelne Kombination informieren, die man einnehmen will!
  • 25X-NBOMe, 25x-NBF & co.: Die Amphetamin-Analoge von psychedelischen Phenethylaminen, wie 25x-NBOMe, 25x-NBF etc. sind an sich schon aufputschend und stimulierend und wirken stark auf die Herzfrequenz und den Blutdruck.
    Der Mischkonsum von Stimulanzien mit diesen Psychedelika ist lebensgefährlich!!
  • Psychedelika: Auch bei anderen Psychedelika kann es im Mischkonsum mit Stimulanzien zu Komplikationen mit dem Blutdruck und Kreislauf kommen.
    Auch die psychische Seite ist nicht zu unterschätzen, da die Upper Paranoia verstärken und die Gefahr auf einen Badtrip erhöhen.
  • DXM & andere Dissoziativa: Der Mischkonsum von DXM (und auch anderen Dissoziativa) mit Stimulanzien kann sehr gefährlich sein. Blutdruck und Herzfrequenz werden erhöht und auch hier kann es zu psychischen Problemen (Panikattacken, Badtrip) kommen.
  • Alkohol: Stark gesteigerte Dehydration! Die Wirkung des Alkohols wird durch den Upper unterdrückt, weswegen nicht mehr abgeschätzt werden kann, ob zu viel getrunken wird.
    Dies kann zu einer Alkoholvergiftung, die lebensbedrohlich werden kann, führen.
  • Tramadol, Kratom & andere Opioide: Die Krampfschwelle wird beim Mischkonsum stark gesenkt, weshalb es leicht zu Krampfanfällen kommen kann.
  • MDMA: Die neurotoxischen Effekte des MDMA werden durch den Mischkonsum mit Uppern verstärkt, der Kater am nächsten Tag wird dadurch deutlich schlimmer.
    Auch körperlich ist diese Kombination gefährlich und kann zu Herzproblemen / Kreislaufproblemen führen.
    Von der Wirkung her lohnt es sich ebenso nicht, da die magische, empathogene Wirkung des MDMA unterdrückt wird.
  • MAO-Hemmer: Tödliche Kombination! Vorsicht!
  • Downer: Die Kombination aus Uppern und Downern (wie Benzodiazepinnen, Opioiden, Alkohol & GBL) kann zu einer gefährlichen Kreislaufbelastung führen.
    Die Herzfreguenz und der Blutdruck könnnen erhöht werden.
    Außerdem wird die sedierende Komponente der Downer unterdrückt, weshalb es leicht zu einer Überdosierung kommen kann, weil der Konsument nicht mehr einschätzen kann, wie stark die Wirkung der Downer bereits ist und er deshalb eventuell nachlegt.

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