Phenibut (β-Phenyl-γ-aminobuttersäure / β-phenyl-GABA) ist eine GABA-erge, schlaffördernde und beruhigende Substanz, die ein GABA-Derivat ist, genauer das Phenyl Derivat.
Sie zählt zu den Downern oder auch Tranquilizern und ist in den meisten Ländern weltweit legal.
Im Gegensatz zu GABA kann Phenibut die Blut-Hirn-Schranke überwinden und damit eine deutliche psychoaktive Wirkung entfalten.
Erstmals wurde Fenibut in den 1960er Jahren in der ehemaligen Sovietunion von Professor V. V. Perekalins & seinem Team synthetisiert. Angwendet sollte es in der Raumfahrt bei Astronauten werden, man wollte ein möglichst nebenwirkungsarmes Beruhigungsmittel mit geringer sedierender Wirkung für den Gebrauch im All finden.
Aus diesem Grund ist Phenibut in Lettland, Russland und anderen Ländern des Ostblocks nachwievor als Medikament zugelassen und wird für ähnliche Gründe wie Benzodiazepine verschrieben.
Die Wirkung ist vergleichbar mit der von Pregabalin und Gabapentin.
Andere Namen: Phenibut, β-Phenyl-γ-aminobuttersäure, β-phenyl-γ-aminobutyric acid (engl.), β-phenyl-GABA, Fenibut, Phenybut, Noofen, Citrocard, Fenigam, Phenigam, Phenygam, Phenylgamma, PHG, PhGABA
IUPAC: (RS)-4-Amino-3-phenylbutansäure, 4-Amino-3-phenylbutanoic acid (engl.)
Summenformel: C10H13NO2
Molekulare Masse: 179,216 g/mol
Schmelzpunkt: 253°C
Inhaltsverzeichnis
- 1 Phenibut kaufen
- 2 Wirkung von Phenibut
- 3 Phenibut Nebenwirkungen und Risiken
- 4 Konsumformen / Applikationswege & Bioverfügbarkeit
- 5 Phenibut Dosis / Dosierung
- 6 Phenibut Wirkzeit & Halbwertszeit
- 7 Rechtsstatus von Phenibut
- 8 Toleranzentwicklung
- 9 Phenibut Pharmakologie
- 10 Löslichkeit
- 11 Mischkonsum und gefährliche Kombinationen
Phenibut kaufen
Wirkung von Phenibut
Die hier angegebenen Wirkungen und Nebenwirkungen sind alle sehr subjektiv und werden von jeder Person unterschiedlich wahrgenommen.
Sie müssen nicht alle immer auftreten und es kann noch weitere, unerwähnte Wirkungen geben. (Dann würden wir uns über ein Kommentar hierzu freuen!)
Diese Listen sollen nicht als Garantie, sondern als Orientierungshilfe dienen.
- Sedierung / schlaffördernd, beruhigend – Gerade in höheren Dosierungen. Dieser Effekt ist bei Phenibut durchaus vergleichbar mit der von Benzodiazepinen (wie Diazepam, Oxazepam) ausgelösten Sedierung.
- Angstlösend (anxiolytisch) – Dieser Effekt ist sehr präsent und tritt auch schon bei niedrigen Dosierungen ein. Auch der anxiolytische Effekt ist mit dem von Benzos vergleichbar.
- Muskelrelaxierend
- Enthemmung
- Eventuell leichte Euphorie – Normalerweise tritt jedoch keine oder nur eine sehr unterschwellige Euphorie ein, es sei denn bei Menschen mit Angststörungen, da die Angst gelindert wird und dies allein schon zu guter Laune führt.
- Nootropisch / konzentrations- / leistungssteigernd – Einige Menschen empfinden nach dem Konsum von Phenibut eine nootropische, also die geistige Leistungsfähigkeit steigernde Wirkung.
Dies tritt jedoch nicht bei jedem und eher nur in niedrigen Dosierungen ein, in höheren ist die sedierende Komponente zu stark. - Antidepressiv – bei einigen Menschen könnte Phenibut leicht antidepressiv wirken, bei vielen jedoch auch nicht.
Je nach Dosierung sind die Effekte von Phenibut sehr unterschiedlich, im niedrigeren bis moderaten Dosisbereich wirkt die Substanz kaum oder gar nicht sedierend, dafür jedoch sehr deutlich angstlösend und enthemmend.
In mittleren bis höheren Dosen kommt die sedierende Komponente dann deutlich zum Vorschein, man fühlt sich schläfrig und oft auch etwas schwindelig, die motorischen Fähigkeiten werden verringert.
Die Wirkung von Phenibut ist bei höheren Dosierungen sehr deutlich spürbar und mit der Wirkung von Benzodiazepinen, Pregabalin (Lyrica) oder Gabapentin vergleichbar.
Normalerweise ist die Wirkintesität nicht ganz so hoch wie bei Benzodiazepinen, wobei es bei hoher Dosis durchaus zu vergleichbaren Effekten wie nach einer moderaten Dosis Diazepam kommt.
Phenibut unterdrückt außerdem Entzugssymptome von Benzodiazepinen, Alkohol und Opioiden. Es darf jedoch nicht täglich konsumiert werden, da die Abhängigkeit sonst schlicht durch eine andere ersetzt wird!
Phenibut Nebenwirkungen und Risiken
- Körperliche & Psychische Abhängigkeit – Führt zu enorm schlimmen Entzug nach einer körperlichen Abhängigkeit, welche nach einigen Tagen täglichem Konsum eintritt (möglicherweise schon nach 3-4 Tagen, normalerweise nach 1-3 Wochen täglicher Einnahme!). Das psychische Suchtpotential ist jedoch deutlich geringer als bei Benzodiazepinen oder auch Alkohol, da Phenibut meist nicht so berauschend wirkt.
Man darf also maximal alle zwei Tage Phenibut einnehmen, besser mindestens 3 Tage Pause zwischen jeder Einnahme einhalten! - Übelkeit – Tritt nur in sehr hohen Dosierungen / Überdosierungen ein.
- Bauchschmerzen / Bauchkrämpfe – Diese treten wegen der starken Sauerkeit auf und können verringert werden, indem etwa eine bis anderthalb Stunden nachd er Einnahme etwas isst.
- Schwindel
- Motorische Schwierigkeiten
- In zu hohen Dosierungen sind Blackouts möglich
- Gefühlslosigkeit
- Hangover / Kater am nächsten Tag – Tritt sehr selten ein, meist wird sogar von einem angenehmen “Afterglow” am nächsten Tag gesprochen, der sich in Entspannung und Beruhigung äußert.
- Paradoxe Effekte möglich – Manche Menschen reagieren gegenteilig auf diese Substanz, tritt jedoch nur sehr selten auf.
- Bei Abhängigkeit und längerem regelmäßigen Konsum können Aggressionen, Vergesslichkeit, starke Enthemmung und Gereiztheit auftreten.
Phenibut ist recht nebenwirkungsarm, solange moderate Dosierungen eingenommen werden.
In höheren Dosierungen können dann ähnliche Nebenwirkungen wie bei Benzodiazepinen oder Alkohol auftreten, also Übelkeit, Schwindel, motorische Schwierigkeiten.
Die körperliche Abhängigkeit, die nach einigen Tagen bis Wochen täglichem Konsum auftritt löst sehr starke und unangenehme Entzugssymptome aus, bspw. Krämpfe, Appetitlosigkeit, Depressionen, Nervosität, verschnellerter Herzschlag, Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit bis hin zu Psychosen und eventuell sogar lebensbedrohlichen Symptomen.
Diese Entzugssymptome können bis zu zwei Wochen lang anhalten!
Konsumformen / Applikationswege & Bioverfügbarkeit
Phenibut ist ausschließlich für den oralen Konsum gut geeignet. Hierfür füllt man den Reinstoff am besten in Leerkapseln, da die Substanz sehr sauer ist und einen unangenehmen Geschmack hat.
Die Bioverfügbarkeit beim oralen Konsum von Fenibut ist 64-65%.
Vor der oralen Einnahme sollte man etwa zwei Stunden lang nichts essen, da die Wirkung sonst abgeschwächt oder verzögert eintreten kann. Nach der Einnahme sollte man frühestens eine, spätestens zwei Stunden etwas essen.
Theoretisch funktioniert auch der rektale Konsum, dieser ist jedoch ungeeignet wegen der hohen Sauerkeit.
Diese greift die empfindliche Darmschleimhaut an, die nicht für solch sauren Substanzen geeignet ist, es kommt zu Brennen und auf Dauer zu stark Beschädigung.
Die Bioverfügbarkeit ist rektal deutlich höher, das heißt man muss niedriger dosieren.
Phenibut Dosis / Dosierung
Diese Dosisangaben sind nur eine ungefähre Orientierungshilfe, die aus Konsumentenberichten abgeleitet wurden.
Es muss mit einem Allergietest und einer sehr niedrigen Dosis begonnen werden!
Mehr Safer Use Regeln findet ihr hier.
Oral:
- Erste Effekte ab: 100-200mg
- Leichte Wirkung: 200-600mg
- Normal: 450-1300mg
- Starke Wirkung: 1200-2000mg
- Sehr starke Wirkung: 1600mg+
Phenibut Wirkzeit & Halbwertszeit
Die Halbwertszeit einer oral eingenommenen Dosis von 250mg Phenibut ist 5,3 Stunden.
Oral:
- Wirkungseintritt nach: 90-210 Minuten
- Hauptwirkung: 4-6 Stunden
- Afterglow: 12-24 Stunden
Rechtsstatus von Phenibut
In Deutschland unterliegt Phenibut weder dem BtMG noch dem AMG (Arzneimittelgesetz) und darf damit legal besessen werden.
Es hat keine Zulassung als Arzneimittel und darf deswegen nicht als solches verkauft werden, weshalb es manchmal als Nahrungsergänzugsmittel für Sportler veräußert wird.
Es könnte jedoch unter das Neue Psychoaktive Substanzen Gesetz fallen und darf damit nicht verkauft und importiert werden, in Eigenbedarfsmengen kommt es jedoch nicht zu Strafen.
Zugelassen als Arzneimittel ist es bspw. in Lettland und Russland.
Toleranzentwicklung
Es gibt eine sehr starke Toleranzentwicklung wenn Phenibut häufiger als etwa jede Woche eingenommen wird, wodurch deutlich höhere Mengen eingenommen werden müssen.
Diese Toleranz ist nach etwa 1-4 Wochen wieder abgebaut, je nachdem wie sehr sie ausgeprägt ist.
Es gibt außerdem eine Kreuztoleranz mit anderen GABA-ergen Substanzen wie Alkohol, Benzodiazepinen, Pregabalin, Kava Kava und Opioiden.
Phenibut Pharmakologie
Die hauptsächliche Wirkung von Phenibut wird durch die GABA-erge Wirkung, also die Wirkung an den GABA Rezeptoren ausgelöst.
Es wirkt immer vollagonistisch am GABA-B und in höheren Dosierungen auch am GABA-A Rezeptor.
Außerdem wirkt es auch (ebenso wie andere GABA-Derivate und auch Benzodiazepine) als Hemmer an den spannungsabhängigen Calcium-Kanälen.
Eventuell erhöht Fenibut die Dopamin-Konzentration im Gehirn.
Löslichkeit
Phenibut HCl ist gut in Wasser, Ethanol und Aceton löslich, jedoch schlecht in Diethylether.
Mischkonsum und gefährliche Kombinationen
- Downer: Der Mischkonsum dieser Substanz mit anderen Downern wie Alkohol, Opioiden, Benzodiazepinen oder GBL ist lebensgefährlich.
Es kann leicht zu einer Atemdepression kommen!
Ein großer Teil aller Drogentode geschahen aufgrund des Mischkonsums von Downern miteinander.
Da Downer im Mischkonsum sehr stark enthemmend wirken, kann der Konsument seine Vorsicht und Vernunft temporär verlieren und immer weiter Nachlegen, bis eine gefährliche Überdosierung eingenommen wurde.
Die Gefahr auf Blackouts ist bei dem Mischkonsum verschiedener Downern außerdem sehr stark erhöht, während diesen Blackouts kann der Berauschte sich oder andere verletzen und auch immer weiter nachlegen, bis eine körperlich gefährliche Überdosis erreicht ist.
Außerdem wird die Suchtgefahr enorm erhöht wenn Phenibut mit anderen Downern kombiniert wird, gerade die Kombination Phenibut + Alkohol ist sehr beliebt und deutlich suchterzeugender als beide Substanzen im Monokonsum.
Wird entweder der Alkohol oder das Phenibut zu hoch dosiert kommt es schnell zu Schwindel, Übelkeit und einem Alkoholvergiftung-ähnlichen Zustand. - Upper: Kann eine erhöhte Kreislaufbelastung bedeuten!
Desweiteren ist diese Kombination sehr gefährlich, weil die sedierende Wirkung durch den Downer unterdrückt wird. Dadurch kann der Konsument nicht mehr abschätzen, wie berauscht er bereits ist und legt eventuell nach, bis er eine Überdosis einnimmt!
Zum Runterkommen kann Phenibut eine geeignete Substanz sein, was jedoch auch die Suchtgefahr deutlich erhöht. - Psychedelika: Downer schwächen die Wirkung von Psychedelika ab und werden auch in Krankenhäusern bei Panikattacken, die durch psychedelische Drogen ausgelöst wurden, eingesetzt.
Es ist jedoch oft besser einen unangenehmen Trip selbst durchzustehen als ihn mit pharmazeutischen Mitteln abzubrechen, um das Erlebte besser verarbeiten und integrieren zu können. - Dissoziativa (MXE, Ketamin etc.): Vorsicht, lebensgefährlich! Auch hier kann es zu einer Atemdepression kommen, die Gefahr auf Blackouts ist auch drastisch erhöht.
Die Wirkungen dieser beiden Stoffklassen können sich unvorhersehbar und gefährlich potenzieren. - Cannabis: Die Wirkungen verstärken sich gegenseitig, es gibt keine gefährlichen Wechselwirkungen.
- MAO-Hemmer / MAOI: Vorsicht, lebensgefährlich! Nicht kombinieren!
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