Drogen Safer Use Guide – Safer Use Tipps & Tricks beim Konsum

Das Thema Safer Use ist wenn es um Drogenkonsum geht eine sehr wichtige Sache, da psychoaktive Substanzen große Gefahren bergen und falsch eingenommen zum Tode, zu sehr schlimmen Erfahrungen oder zu lebenszerstörenden Süchten führen können.

Hier möchten wir euch einen allgemeinen Safer Use Guide bieten, selbstverständlich sind nicht alle Dinge die zu beachten sind abgedeckt und weitere Recherche ist nötig.
Dennoch soll hier ein kleiner Leitfaden zum sichereren Drogen-Konsum entstehen.

Doch zunächst: Eine hundertprozentig sichere Einnahme von Drogen gibt es nicht!
Es kann immer zu unvorhersehbaren körperlichen oder psychischen Reakionen kommen und die Suchtgefahr ist auch immer gegeben, besonders suchtgefährdete Personen können viel leichter in eine Abhängigkeit fallen als andere Menschen.
Auch dass Substanzen die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden immer gefährliche Streckmittel enthalten können ist ein unkalkulierbares Risiko.

Es gibt je nach Wirkstoffklasse sehr unterschiedliche Dinge zu beachten.
Dies hier ist ein allgemeiner Safer Use Guide der für jede Art von Droge wichtig ist, nach und nach werde ich auf PsychoaktiveSubstanzen.de auch noch Safer Use Guides zu den einzelne Substanzklassen (also bspw. zu Empathogenen, Psychedelika, Opioiden etc.) veröffentlichen. Dort gehe ich genauer auf die Gefahren der einzelnen Stoffgruppen ein!

Drogen Safer Use Regeln

1. Genauestens über die Droge informieren!

Jeder Konsumenten muss sich selbstständig genauestens über die Substanz infomieren, die er einnehmen will.
Mehrere Quellen müssen zum Thema Wirkung, Dosierung, Nebenwirkungen, Mischkonsum und möglichen Schäden konsultiert werden.
Am besten liest man zudem Tripberichte um sich ein Bild der Wirkung machen zu können.

Internetseiten, bei denen man sich (abgesehen von psychoaktivesubstanzen.de) informieren kann, sind:

2. Substanzen wenn möglich mit Drogentests testen!

Es gibt einige Drogenschnelltests, wie bspw. die EZ Tests, zu kaufen, mit denen man grob testen kann, welche Art von Droge man vor sich hat.
Eine genaue Aussage ist ohne Labor unmöglich, zumindest einzelne Substanzklassen zeigen einige Tests aber an.

Es gibt verschiedene Arten von Drogentests, die Unterschiedliche Reaktionen bei den gleichen Substanzen hervor rufen.
Beispiele für Drogentests sind Mandelin, Marquis, Meckes oder Ehrlichs Reagent. Es gibt auf Youtube einen Kanal, der die Reaktionen einzelner Substanzen auf Tests zeigt!

Gerade wenn man Ecstasy / XTC Tabletten oder Acid-Pappen vor sich hat, sollte man diese mit Drogentests testen, da in diesen etliche unterschiedliche Wirkstoffe enthalten sein können.
Zumindest ob es sich bspw. um MDMA handelt und nicht stattdessen um ein Cathinon oder um ein Piperidin kann man durch Test Kits recht einfach rausfinden.

3. Genaue Waage benutzen / Lösung fürs Dosieren herstellen!

Je nachdem ab welcher Dosis eine Droge wirkt, muss man eine sehr genaue Feinwaage besitzen und, wenn es sich um eine sehr hochpotente Substanz handelt, eine Lösung fürs Dosieren herstellen.

Bei Drogen die ab 100mg wirken, benötigt man eine 0,001g Waage (also 1mg Genauigkeit!).
Eine 0,01g Waage genügt nicht, da diese ganze 30mg Schwankung haben können, das kann die Wirkung schon sehr stark verfälschen.

Wirkt die Substanz schon ab wenigen Milligramm (oder wenigen hundert Mikrogramm), muss eine Lösung hergestellt werden.

Hierfür wird zunächst eine noch abwiegbare Portion abgewogen, diese wird in einem Lösemittel (je nach Substanz Ethanol, destilliertes Wasser, Vodka o.ä.) gelöst, das mit einer Dosierspritze Milliliter genau abgemessen wird.
So kann sich ausgerechnet werden, wie viel Wirkstoff auf 1ml Flüssigkeit kommen.
Ein Beispiel:

Eine Substanz wirkt bei 1-2mg, man möchte also 1ml pro 1mg Wikstoff.
Um das zu erreichen wiegt man 100mg ab und löst diese in 100ml Lösemittel.
Pro Einnahme kann man dann mit der Dosierspritze 1-2ml abmessen und oral einnehmen!

4. Immer einen Allergietest machen!

Bei jeder neu gekauften Substanz muss ein Allergietest gemacht werden um eine körperliche Unverträglichkeit und das Verwechseln der Substanz mit einer anderen auszuschließen!
Besonders wichtig ist dies bei neue psychoaktiven Substanzen (sog. Research Chemicals), jedoch auch bei bekannteren, auf dem Schwarzmarkt gekauften Drogen ist das nötig!
Selbst wenn man bereits bspw. Speed konsumierte sollte man, wenn man sich neues Speed kauft, erst einen Allergietest machen um auszuschließen dass man auf ein neben dem Amphetamin enthaltenen Streckmittel allergisch ist.

Hierfür nimmt man zunächst einen kleinstmöglichen Teil der Droge ein und wartet mehrere Stunden, ob unerwünschte Effekte (oder irgendwelche psychoaktiven Effekte) eintreten.
Ist die Substanz normalerweise ab 100mg wirksam, genügt es, 1mg anfangs einzunehmen.
Gibt es dennoch eine Wirkung, kann es sich um eine andere, hochpotente Substanz handeln!
Ist die Substanz schon ab wenigen Milligramm wirksam, darf man für den Allergietest nur 50-100µg einnehmen.
Hierfür verdünnt man die Droge in einem passenden Lösemittel (je nach Droge ist dies unterschiedlich, bspw. Ethanol, destilliertes Wasser oder Aceton, die Löslichkeit muss ergooglet werden), bspw. 10mg in 100ml Flüssigkeit, sodass 1ml Flüssigkeit 0,1mg oder 100µg entsprechen.

Wird dieser erste Test bestanden, sollte ein weiterer Allergietest gemacht werden, der vor allem dazu dient, eine Verwechslung des Verkäufers auszuschließen.
Man nimmt einfach noch etwas mehr ein (bei einer bei 100mg wirksamen Droge also z.B. 10mg, bei einer bei 1mg wirksamen z.B. 300µg) und wartet wieder mehrere Stunden ab, ob unerwünschte oder untypische Effekte auftreten.

5. Mit einer sehr niedrigen Dosis beginnen!

Einige Menschen reagieren viel sensibler auf bestimmte Drogen als andere, demenstprechend muss man bei einer für einen neuen Substanz mit einer sehr niedrigen Dosierung beginnen.

Außerdem besteht auch nach den Allergietests noch die Gefahr, dass der Verkäufer die Substanzen vertauscht hat und man eine andere, potentere Droge als erwartet vor sich hat.

Ein konkretes Beispiel:
Möchte man Kokain konsumieren, welches üblicherweise mit 30-60mg pro Portion dosiert wird (wenn es sich um recht gutes Kokain handelt), sollte man erstmal mit 10mg-20mg beginnen.
Bis zur nächsten Einnahme wartet man dann mindestens 2 Stunden.

Je mehr Zeit man sich für diese Tests im niedrigen Dosisbereich nimmt, desto sicherer ist man!

6. Set & Setting beachten!

Diese Regel gilt für Drogen allgemein.
Set ist die Stimmung und Lebenssituation des Konsumenten, dazu zählen alle andauerneden psychischen Probleme und Komplexe, wie gefestigt er im Leben steht und die akute Laune vor dem Konsum.

Setting ist das Umfeld, also die Umgebung und die Personen, bei / mit denen der Konsum statt findet.

Man darf nur bei psychisch gefestigter Lage und guter Laune mit Menschen die man kennt an einem sicheren Ort konsumieren.
Der Berauschte muss einen Rückzugsort haben, an dem er sich sicher fühlt und bei dem er sich frei entfalten kann.

Besonders wichtig ist das beachten des Set & Settings bei Psychedelika (wie LSD, 2C-B, DMT & co.), Dissoziativa (MXE, DXM, Ketamin, 3-MeO-PCP & co.), Empathogene (MDMA, Methylon & co.) und Cannabinoiden (Cannabis, AKB-48 & co.).

Die meisten Drogen sind keine künstlichen Stimmungsverbesserer sondern intensivieren die Stimmung, die bereits vor dem Konsum vorherrschte!

7. Am besten immer einen Tripsitter haben!

Ein Tripsitter, also eine (wenn möglich nüchterne, maximal leicht berauschte) Person, die auf den jenigen, der eine Droge konsumiert, aufpasst, ist bei vielen Substanzen absolut notwendig.

Am wichtigsten ist er wohl bei Psychedelika, Delirantia und Dissoziativa.
Aber auch bei anderen Substanzen erhöht ein Tripsitter die Sicherheit beim Drogenkonsum drastisch.
Wenn zum Beispiel eine für den Konsumenten neue Substanz ausprobiert wird, kann eine vertraute Person, die im Notfall helfen kann goldwert sein und im allerschlimmsten Fall ein Leben retten!

Ein gutes (englischsprachiges) Video zum Thema wie sich ein guter Tripsitter verhalten können muss, findet ihr hier:

8. Nährstoffe zuführen

Gerade bei Substanzen, die den Appetit zügeln / unterdrücken ist es wichtig, dem Körper genug Nährstoffe zuzuführen.
Stimulanzien beispielsweise haben deutlich stärkere Nebenwirkungen (auch der Kater wird stärker am nächsten Tag), wenn man zu wenig isst.
Darauf sollte man auch bei langwirkenden Psychedelika und Empathogenen (wie 5-MAPB) achten!
Bei MDMA und Methamphetamin beispielsweise wird die Neurotoxizität durch das zuführen von Mineralstoffen wie Selen und von Vitaminen verringert!

Ein umfangreiches Buch über die richtige Nährstoffzufuhr nach und während Drogenkonsums findet ihr hier:

9. Safer Sniffing / Sicherheitshinweise für den nasalen Konsum

Der nasale Konsum (also das schnüffeln von Substanzen) ist generell schädlicher als der orale Konsum, da die empfindlichen Nasenschleimhäute durch die meisten Drogen sehr angegriffen werden.
Am besten also man verzichtet auf den nasalen Konsum.
Entscheidet man sich dennoch dazu, sollte man folgende Regeln beachten:

Kein Geldschein als Ziehrohr verwenden!
Geldscheine wurden von tausenden Menschen angefasst und man kann sich an ihnen mit Hepatitis infizieren.

Keinen Strohhalm als Ziehrohr verwenden!
Die scharfe Kante des Strohhalms verletzt die Nasenschleimhaut. Auch kein anderes Röhrchen mit scharfen Kanten verwenden.

Ziehröhrchen niemals mit anderen teilen!
Auch hier ist eine Infektion mit Hepatitis (oder auch mit Grippeviren o.ä.) möglich.

Ziehrohr hygienisch waschen!
Verwendet man ein extra für den nasalen Konsum gedachtes Ziehröhrchen und benutzt dieses oftmals, muss man es nach jeder Verwendung gründlich waschen & desinfizieren, bspw. mit heißem Wasser und antibakterieller Seife oder mit reinem Ethanol!

Die Line nicht auf Plastik legen!
Während man die Substanz zu einer Linie legt und sie mit einer Plastikkarte oder einer Rasierklinge zerhackt, werden Plastikspäne abgeschabt, wenn man Plastik (wie bspw. eine CD Hülle) als Unterlage verwendet.
Diese kleinen Plastikteile werden mit der Substanz geschnüffelt und verletzen die Nasenschleimhaut, dies führt schnell zu Nasenbluten.

Substanz möglichst klein machen!
Gerade bei kristallinen Substanzen ist dies wichtig, da zu große Kristalle die Nase sehr verletzen können, auch das führt schnell zu Nasenbluten!

Möglichst früh nach dem Ziehen eine Nasendusche machen!
Eine Nasendusche ist etwas sehr wichtiges beim nasalen Konsum.
Hierfür gibt man etwa 1/4 Teelöffel besonderes, medizinisches Therapiesalz auf 200ml lauwarmes Wasser und spült die Nasenhöhlen mithilfe der Nasendusche aus.

10. Pausen einhalten!

Dies ist ein ganz enorm wichtiger Punkt, wenn man Drogen sicher und vernünftig und ohne Langzeitnebenwirkungen konsumieren möchte.
Je nach Substanzklasse muss man unterschiedlich lange einhalten und auch aus unterschiedlichen Gründen.
Bei einigen Drogen sind Pausen wegen der psychischen Belastung, bei anderen wegen der hohen Suchtgefahr und bei wieder anderen wegen der körperlichen Belastung nötig.

Um zu verhindern, dass das Gehirn, die Psyche oder der Körper dauerhaften Schaden nimmt, sollten so selten wie möglich unbekannte Substanzen, also Research Chemicals / neue psychoaktive Substanzen eingenommen werden.

Serotonerge Empathogene wie MDMA (bspw. MDAI, 5-MAPB oder Methylon) und teils serotonerge Upper wie Mephedron (bspw. Ethyl-Hexedron, 4-CMC oder 3-MEC) beanspruchen den Serotonin-Haushalt sehr stark und dieser muss sich erst wieder erholen, bis man ohne beeinträchtigte Wirkung oder die Gefahr auf Neurotoxizität wieder konsumieren kann.
Hier sind mindestens 4, besser 12 Wochen Pause von Nöten, je stärker serotonerg die Substanz ist, desto länger sollte die Pause sein!
MDMA nimmt man am besten maximal 2-3 mal im Jahr.

Psychedelika (bspw. Zauberpilze, DMT, LSD, LSA, 2C-B-FLY, 5-MeO-MALT, 1P-LSD) sind physisch (körperlich) zwar meist recht sicher, psychisch aber extrem belastend.
Jeder einzelne Trip ist eine heftige, tiefenpsychologische Erfahrung, die erst verarbeitet und ins Alltagsbewusstsein integriert werden muss, bis gefahrlos ein weiterer Trip eingegangen werden kann.Wie lange die Pause sein sollte ist von Person zu Person stark unterschiedlich, 4 Wochen sind aber ein guter Ansatz, manche intensiven Trips verarbeitet man auch erst in einigen Monaten!

Hauptsächlich dopaminerge und noradrenerge Upper (bspw. Kokain, Amphetamin, Methamphetamin, 2-FA, 2-MMC) sind teils sehr neurotoxisch, die Gefahr dass unerforschte Research Chemicals die stimulierend wirken neurotoxisch (oder auch kardiotoxisch) sind ist recht hoch.
Dementsprechend selten sollten diese Drogen konsumiert werden um dauerhafte Hirnschäden zu verhindern!
Die Pausen sollten mit mindestens etwa 2-4 Wochen zwischen jedem Konsum angesetzt werden.
Werden Upper zu oft eingenommen kommt es häufig zu Psychosen, Angststörungen und anderen psychischen Problemen, da sie stark psychotisch wirken.

Bei Cannabis sollte man am besten mehrere Tage Pause einhalten, da sonst die Toleranz steigt und bei dauerhaftem, zu häufigem Konsum kommt es oft zu Langzeitnebenwirkungen wie Motivationsverlust und Lustlosigkeit.
Es gibt auch noch die synthetischen Cannabinoide, die das natürliche THC nachahmen.
Synthetische Cannabinoide sind teils kaum erforscht und können extrem schädlich (neurotoxisch, karzinogen, mutagen etc.) und stark suchterzeugend sein!
Die Gefährlichkeit der legalen Cannabinoide ist nicht mit den potentiellen Gefahren des Originals, Cannabis, vergleichbar.
Sogenannte Räuchermischungen sind brandgefährlich und führten schon oft zu Todesfällen, da der Inhalt und die Dosierung unbekannt ist! Die Abhängigkeit und der Entzug den synthetische Cannabinoide auslösen ist enorm, dementsprechend lange Pausen müssen eingehalten werden um eine Sucht und körperliche Schäden zu verhindern!
Die Pausen sollten mit 4-8 Wochen angesetzt werden, mindestens jedoch 2 Wochen!

Opioide und Benzodiazepine (wie Heroin, Diazepam, Tilidin) dürfen wenn dann, nur sehr selten konsumiert werden, da die Suchtgefahr bei regelämßigem Konsum enorm ist.
So gut wie jeder Konsument, der regelmäßig Opioide oder Benzos einnimmt, wird irgendwann davon süchtig und der Entzug ist wirklich sehr unangenehm, dementsprechend gibt es eine sehr hohe Rückfallrate!
Pausen werden bei diesen (und anderen ähnlich stark suchterzeugenden Drogen) mit mindestens 4, besser 8-12 Wochen angesetzt.

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